Als Erstprint verfügbar. 

 

Die Geschichte von Christiane F. ist für mich fest mit Gropiusstadt verknüpft. Eines vorweg: Ich wurde mit meiner Kamera sehr freundlich in der Berliner Satellitenstadt aufgenommen - von No-Go - Area keine Spur. 

"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gehört zu den prägenden Büchern meiner Jugend - und auch als Erwachsener habe ich es mehrmals gelesen. Aber zur Vorbereitung gehörten auch viele Interviews mit Christiane F.  und der Klang ihrer Stimme, was ebenfalls in die Bild-Kompositionen eingeflossen ist. Oft habe ich mir vorgestellt wie es ist - oder besser: wie es sich anfühlt - seine Kindheit in den 70ern vom Land kommend umringt von Beton zu verbringen. Die Perspektive alleine lässt schon vermuten, wie sehr man sich von den Betonmassen erschlagen fühlt - selbst bei strahlendem Sonnschein. 

Die Mehrfachbelichtung erwirkt neben der beunruhigenden Diffusion noch einen weiteren Effekt: Die Hochhäuser fließen ineinander und verlieren ihre Identität.   

 

Zu den Aufnahmen: 

Das Ziel meiner Reise war das "How does it feel" von Christiane F.´s Beschreibungen einzufangen.  Ich bediente mich der Mehrfachbelichtung, wobei ich in einem langwierigen und anstrengenden Prozess des Wahrnehmens und Differenzierens vier Fotos  in der Kamera ineinander komponierte. Die Einzigartigkeit und das Faszinosum an dieser Technik ist dass die Bilder zwar wie Kohlezeichnungen wirken - aber in aller Abstraktheit real existierende Objekte zeigen.